Denkmäler und Sehenswürdigkeiten in Karlsbad
Karlsbad ist nicht nur durch seine einzigartige Kurbehandlung, sondern auch durch das einmalige Ensemble der Kurbauwerke bekannt. Die Hauptkurpromenade wird von schönen Kolonnaden, Kurhäusern, Hotels und weiteren bedeutenden Bauwerken gesäumt, die sicherlich Ihre Bewunderung verdienen. Ein beliebtes touristisches Ziel sind jedoch auch die Ausstellungen und Exkursionsrouten oder die weit und breit bekannten Sportstätten.
Denkmäler in Karlsbad
Die Stadt Karlsbad, vor allem ihr Kurbereich, ist mit Denkmälern und bedeutenden Bauwerken geradezu gesegnet. Lernen Sie die bedeutendsten kennen
Karlsbader Kolonnaden
Zu den meistbewunderten Denkmälern in Karlsbad gehören zu Recht die Kurkolonnaden. Die Kolonnaden bieten den Kurgästen seit den Anfängen der Kurbehandlungen Schutz vor Sonne, Regen und Schnee. Unter ihren Dächern finden Sie alle wohltuenden Mineralquellen, die zur Therapie unabdingbar sind. In Karlsbad gibt es 5 Kolonnaden, wobei jede von ihnen in gewisser Weise einzigartig ist.
Parkkolonnade (1880)
Die Parkkolonnade stammt aus der Werkstatt der Wiener Architekten Fellner und Helmer und ist lediglich eine Relikt eines ursprünglichen Pavillons (Blanenský pavilon). Im Unterschied zu ihm blieb dies gusseiserne Kolonnade bis in die heutigen Tage erhalten. Sie überdacht 3 Quellen:
- Schlangenquelle (Pramen Hadí) 30 °C
- Parkbrunnen (Pramen Sadový) 47.4 °C
- Freiheitsquelle (Pramen Svoboda) 60 °C
Mühlenkolonnade (1871–1881)
Die steinerne Mühlenkolonnade ist ein Meisterwerk des bedeutenden tschechischen Architekten Josef Zítek. Das durch seine Skulpturen geschmückte Dach tragen 124 korinthische Säulen, zwischen denen sich 5 Quellvasen befinden. Sie verbirgt auch das Orchesterpodium und zahlreiche allegorische Plastiken.
- Felsenquelle (Pramen Skalní) 53 °C
- Libusa-Quelle (Pramen Libuše) 62 °C
- Quelle Fürst Wenzel I. (Pramen Kníže Václav I)65 °C
- Quelle Fürst Wenzel II. (Pramen Kníže Václav II) 58°C (vor der Kolonnade)
- Mühlbrunnen (Pramen Mlýnský) 56 °C
- Rusalka-Quelle (Pramen Rusalka) 60 °C
Marktkolonnade (1883)
Als im Jahre 1883 die Architekten Fellner und Helmer die hölzerne Marktkolonnade in schweizerischem Stil entwarfen, waren sie der Meinung, dass es sich um ein provisorisches Bauwerk handele. Als das Bauwerk auch nach mehr als 100 Jahren seinem Zweck diente, wurde seine Erhaltung und Sanierung beschlossen.
- Marktquelle (Pramen Tržní) 62 °C
- Quelle Karls IV. (Pramen Karla IV.) 64 °C
Schlosskolonnade (1911–1913)
Dieser steinerne Jugendstilbau besteht eigentlich aus 2 Kolonnaden, der Oberen Schlosskolonnade und der Unteren Schlosskolonnade. Der Öffentlichkeit ist allerdings nur der obere Teil zugänglich. Die Kolonnade der Unteren Quelle steht lediglich den Gästen des Schlossbades zur Verfügung.
- Untere Schlossquelle (Pramen Zámecký dolní) 55°C (sprudelt im Bereich der Marktkolonnade)
- Obere Schlossquelle (Pramen Zámecký horní) 50°C
Sprudelkolonnade (1969–1975)
Die neuzeitliche, in funktionalistischem Stil errichtete Sprudelkolonnade überdacht die imposanteste Karlsbader Quelle – den Sprudel. Bewundernswert ist nicht nur seine Heilkraft. Der Sprudel spritzt in eine Höhe von 12 Metern und pro Minute gelangen mehr als 2000 Liter Wasser sowie 5000 Liter CO2 an die Oberfläche. Ehrenwert ist auch seine Temperatur, die bis zu 73°C erreicht. Unter dem Fußboden der Sprudelkolonnade können Sie auch eine interessante Exkursionsroute absolvieren, die Sie mit den Eigenschaften des Sprudels und des Sprudelwasser bekanntmacht.
- Sprudel (Vřídlo) 73 °C
Bedeutende Kurhäuser und Hotels
Die größte Entwicklung des Kurwesens trat in Karlsbad im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein. Aus jener Zeit stammen auch die meisten, bis heute erhaltenen Kurhäuser und Hotels. Gleich zu Beginn der Kurzone steht das neubarocke Kurbad V, welches auch als Elisabethbad (Alžbětiny lázně - 1906) bekannt ist. Wenn Sie auf der Promenade weitergehen, stoßen Sie hinter der Parkkolonnade auf das Kurbad III (1867) und die Militärkuranstalt (1855). Sobald Sie zur Mühlenkolonnade gelangen, zeigt sich Ihnen oberhalb ihres Daches eine der Hauptdominaten der Stadt – das Hotel Imperial (1912). Falls Sie den Weg am linken Ufer des Flüsschens Teplá fortsetze, gelangen Sie zum Grandhotel Pupp (1781) und anschließend zum Kaiserbad (1895). Die beiden zuletzt erwähnten Bauwerke wurden unter anderem auch durch einen der James-Bond-Filme berühmt – Casino Royale.
Aussichtstürme
Karlsbad ist von ausgedehnten Kurwäldern umgeben, die den Besuchern als angenehmer Ort für Spaziergänge dienen. Wegen der mehr als 130 km gepflegten Pfade und Wanderwege unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades sind sie wirklich jedermann zugänglich und werden häufig auch seitens der Kurärzte als “Geländekur” empfohlen. Auf ihrer Route finden sie zahlreiche Pavillons, Hütten, Raststätten sowie mehrere Aussichtstürme und Aussichtspunkte.
- Zum meistbesuchten Aussichtsturm Diana (1914) gelangen Sie nicht nur auf dem Waldweg, sondern auch mit der Seilbahn von Grandhotel Pupp aus. Der Aussichtsturm ist 25 Meter hoch und hat als einziger auch einen behindertenfreundlichen Zugang. Neben dem Aussichtsturm finden Sie hier auch ein Waldrestaurant und einen kleinen Zoo.
- Sofern Sie mit der Seilbahn zur Zwischenstation Hirschsprung (Jelení skok) zurückkehren, ist es lediglich ein Stück zum Aussichtspunkt Jelení skok (Hirschsprung). Hier bietet sich Ihnen vom hölzernen Pavillon neben dem zauberhaft Blick auf Karlsbad auch ein Blick auf die Statue einer Gämse, die für Karlsbad ebenso charakteristisch ist, wie der Becherovka.
- Auf den markierten Wegen gelangen sie vom Aussichtsturm Diana oder vom Hirschsprung zum unweit gelegenen Pseudogotischen Aussicht Karls IV. (1877), die ihren Besuchern 2 Aussichtswandelgänge anbietet.
- In einem ganz anderen Teil der Kurwälder, im Stadtteil Drahovice, können Sie einen weiteren beliebten Aussichtsort aufsuchen – die Drei Kreuze (Tři kříže). Bei den drei hölzernen Kreuzen, die hier angeblich im 17. Jahrhundert als Symbol der Rekatholisierung aufgestellt wurden, finden Sie einen hölzernen Aussichtspavillon.
Kirchliche Denkmäler
Karlsbad besuchten und besuchen bis heute Menschen unterschiedlichen Glaubensbekenntnisses aus aller Welt. Diesem Umstand tragen auch die sakralen Bauwerke Rechnung, die Sie hier finden. Sie wurden errichtet, damit während des Aufenthaltes der Gäste für die Gesundheit nicht nur des Körpers, sondern auch der Seele gesorgt ist.
- Das älteste kirchliche Bauwerk ist die Friedhofskirche St. Andreas (1500), die zur Wende des 15. Und 16. Jahrhunderts erbaut wurde. Das ursprüngliche Bauwerk w8urde im Jahre 1841 im Geiste des Empire umgebaut, während aus dem Friedhof der heutige Mozartpark entstand.
- Der bedeutendste sakrale Bau ist die christliche Maria-Magdalenen-Kirche (1713) mit der unterirdischen Krypta und dem Beinhaus, die zu den bedeutendsten böhmischen Barockbauwerken gehört.
- In der König-Georg-Straße (ulice Krále Jiřího) unweit des Zentrums finden Sie wiederum die russisch-orthodoxe Kirche St. Peter und Paul (1898), die unter anderem auch eine Plastik des Zaren Peter des Großen ziert, der zu den bedeutenden Karlsbader Gästen zählt.
- Ein weiteres der bedeutenden kirchlichen Denkmäler ist die anglikanische Kirche St. Lucas (1877) in pseudogotischem Stil auf dem Schlossberg (Zámecký vrch).